Mondpreise bei Matratzen
Eine Untersuchung des WDR in zehn Geschäften in Köln hat ergeben, dass die großen Ketten bei ihren Matratzen-Angeboten oft mit Mondpreisen arbeiten. Der Bettenfachhandel mit seinen seriösen Preisen ist vielfach preiswerter.

Eine Zusammenfassung des Radiobeitrags: Besser zum kleinen Fachhändler

Inventurrabatt, Jubiläumspreis, Aktionswoche - wer eine Matratze kauft, kann sich vor einmaligen Gelegenheiten nicht retten. Bis zu 80% Rabatt auf den regulären Preis verspricht die Branche. 20 Sonderangebote in zehn Geschäften wurden getestet - Ergebnis: Der kleine Fachhändler um die Ecke ohne die großen Rabattschilder verkauft die Matratzen gleich billig oder sogar noch billiger.

Preisnachlässe von mehreren Hundert Euro gegenüber der Preisempfehlung des Herstellers sind kein Grund, bei Matratzen schnell zuzugreifen. Dies ergab einer Stichprobe des WDR-Wirtschaftsmagazins "markt" in fünf Kölner Einzelhandels-Geschäften und in fünf bundesweit vertretenen Kaufhaus-Ketten. Die dort angepriesenen Schnäppchen bot ein willkürlich ausgewähltes Geschäft, das diese Matratzen nicht mit Rabatten beworben hatte, in 17 von 20 Fällen ebenso günstig oder sogar noch günstiger an. So kostete dort eine Dunlopillo-Matratze noch einmal 80 Euro weniger als beim von 599 auf 399 Euro reduzierten Sonderangebot zweier Kaufhaus-Ketten.

Mit dem Preisvergleich konfrontiert, erklärten mehrere Verkäufer gegenüber den WDR-Testkunden, dass die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers dazu diene, das jeweilige Angebot besonders günstig erscheinen zu lassen. In der Praxis habe der empfohlene Richtpreis jedoch keine große Bedeutung, sondern seien Sonderangebote die Regel. Dies bestätigt auch eine zweite Erhebung, die der WDR in denselben Geschäften vornahm: 15 von 20 angeblichen Schnäppchen wurden drei Monate später entweder zum selben Preis oder sogar noch günstiger angeboten als bei der ersten Stichprobe in Oktober 2005.

Detlef Flintz berichtete im WDR 2 Morgenmagazin von dem Matratzen-Test. Die Fragen stellte Moderatorin Gisela Steinhauer.

Quelle: WDR