Der Künstler beschreibt sein Werk wie folgt:
" Eislingen/Fils MITTE
Eislingen NORD - das sind die Guten; Eislingen SÜD, das sind die ... anderen. So habe ich's gelernt. Man fragt einander, wo man herkommt, wenn man sich irgendwo in der Welt begegnet und sich als Eislinger outet. Das ist wohl irgendwie vergleichbar mit Israel und Palästina oder mit „the other side of the railroad tracks".
Meine Frau kommt aus Nord. Glück gehabt.
In meiner Heimat, dem schönen Wiesental, gab es auch so eine Konstellation: Wir also meinesgleichen und ich, lebten auf der einen Seite des Flusses, und die anderen eben auf der anderen. Wir hatten in der kühleren Jahreszeit mehr Sonne; die hatten dann, an der Nordseite eines Berghangs gelegen, mehr Schatten. Wir waren primär evangelisch, die katholisch. Eine Beziehung über den (kleinen) Fluss oder gar eine Heirat .? Gaaaaanz schwierig. Und die Dorfjugend fieberte dem 6. Dezember entgegen, an dem man sich meist auf der Mitte der Brücke, die über den Fluss führt, also an der virtuellen Demarkations-linie, als Nikoläuse verkleidet traf und so in der vermeintlichen Anonymität und damit straffrei aufeinander eindrosch. Eine Frage der juvenilen Ehre.
Eislingen, stellte ich unlängst fest, befreit sich mit den Begriffen Eislingen-Ost und Eislingen-West aus der Frontalkonfrontation. Clever.
Ich dachte, ich mach das mit einem Bild mit dem Titel „Eislingen MITTE". Und zu sehen ist das, was den (nicht mehr so) vitalen Kern im Untergund Eislingens ausmacht: ein Urvogel. Große Geschichte in Stein gebacken und damit eigentlich unzerstörbar - es sei denn, der Homo (not so) Sapiens gibt sich Mühe, diesen Zustand zu verändern.
Will sagen: Lasst es uns nicht versemmeln!
Aus http://www.museumsnetz.de/v/_museen/naturkunde/palaeont.htm:
Im Sommer des Jahres 2002 wurde bei Straßenbauarbeiten südlich von Eislingen/Fils eine weltweit einzigartige Fossillagerstätte entdeckt.
Die Ausstellung „In einem Meer vor unserer Zeit" zeigt eine Momentaufnahme aus dem subtropisch warmen Jurameer, das vor 181 Millionen
Jahren das heutige Baden-Württemberg bedeckte.
© rolflorenz"